Eric Hoffman, 18.08.2021
Pirna – Es ging dann doch schneller als gedacht: Erst am Freitag hatte das Sächsische Oberverwaltungsgericht geurteilt, dass die Abschiebung der neunköpfigen Familie Imerlishvili rechtswidrig war. Am Mittwoch nun konnte zumindest Ilona (32) und sechs ihrer Kinder wieder in die Pirnaer Wohnung zurückkehren.
“Ich warte noch auf den Bescheid, ich hoffe, wir kommen bald nach Deutschland”, sagte Ilona Imerlishvili noch am Dienstag. “Nach Hause.”
Einen Tag später war es dann plötzlich soweit: Mittwoch Mittag, kurz vor halb eins, landete sie laut “Sächsischer Zeitung” auf dem Berliner Flughafen, der 69-Tage-Alptraum hatte ein vorläufiges Ende.
Die Familie war damals mitten in der Nacht abgeschoben worden (TAG24 berichtete).
Zwar waren ihre Asylanträge abgelehnt, jedoch hatten die Gymnasiastin Lika (11) und der Grundschüler Luka (10) gute Chancen, vor Gericht eine Duldung zu bekommen, da sie als bestens integriert gelten.
Um die Familie nicht zu zerreißen, hätte auch der Rest mit einer Duldung rechnen können. Allerdings kam die Abschiebung noch während des laufenden Verfahrens. Zu Unrecht, wie das Gericht entschied. Am Mittwoch nun die Rückkehr: Am Flughafen empfing sie der Großvater, zu Hause in Pirna warteten Nachbarn mit Blumen.
Allerdings konnte die Familie nicht komplett einreisen: Bei Papa Ilia (33) und einer Tochter zeigte der PCR-Test ein positives Ergebnis, sie müssen nun warten. Auch Ilona und ihre anderen Kinder müssen sich nun erstmal in Quarantäne begeben.
